Blumenübersäte Wiesen, schneebedeckte Berge, abgelegene Strände, einsame Gebirgslandschaften, gastfreundliche Menschen .... das begegnet einem
auf dem lykischen Pfad.
Alte Steige, Migrationswege und Maultierpfade sind zu einem zusammenhängenden Fernwanderweg verbunden. Der lykische Pfad folgt dem Verlauf der
türkischen Mittelmeerküste über eine Strecke von 509 Kilometern. Dabei wandert man in unmittelbarer Nähe zum Meer, andere Abschnitte führen einen in
das gebirgige und abgeschiedene Hinterland Westanatoliens.
Ins Leben gerufen wurde die Trekkingroute freilich nicht von
türkischer Seite. Die Idee kam von Kate Clow, einer in der
Türkei lebenden Engländerin. Sie und zahlreiche freiwillige
Helfer setzten zwischen Ovacik, ca. 50 Kilometer südlich von
Fethye, und Hisarçandir, ca. 20 Kilometer südöstlich von
Antalya, die Markierungen. Seit 1999 existiert der Weg und
zieht Jahr für Jahr zunehmend begeisterte Wanderer an.
Kein Wunder. Nicht nur beim Anblick spektakulärer
Landschaften gerät man ins Schwärmen. Auch Kulturfreunde
kommen auf dem lykischen Pfad voll auf ihre Kosten. Man
passiert archäologische Ausgrabungsstätten griechischen,
römischen und persischen Ursprungs. Jahrtausend Jahre
alte Felsengräber, versunkene Städte, byzantinische Kirchen
versetzen einen in vergangene Epochen zurück. Der Reiz
des lykischen Weges beruht auf dem harmonischen
Miteinander vielseitiger Naturlandschaft und historische
Stätten.
Strandurlaub und Wandern lassen sich wunderbar
kombinieren. Nicht nur eingefleischte Trekkingfreaks, die mit
Zelt im Gepäck die gesamte Strecke von Fethiye nach
Antalya marschieren, sind hier unterwegs. Zahlreiche
Etappen eigenen sich für entspannte Tagestouren, die man
von einem festen Standort aus angehen kann. Oder man
wandert mit kleinem Rucksack von einem Ort zum Nächsten
und nächtigt in gemütlichen Pensionen, die Bed & Breakfast
anbieten.
Vielerorts existieren regelmäßige Busverbindungen. Mit dem beliebten Dolmuş (Kleinbus) reist man gut und günstig entlang des Weges. So lassen sich
die schönsten Etappen herauspicken. Zudem kann man die Wanderung an beliebiger Stelle abzubrechen und zum Ausgangspunkt zurückkehren oder
Weiterreisen.
Die Nächtigungsmöglichkeiten sind vielfältig. In vielen Dörfern und kleineren Städten gibt es günstige Pensionen. Auch die einheimische Bevölkerung
stellt sich zunehmend auf den Wandertourismus ein und bietet mancherorts private Quartiere an. Ein handgemaltes Schild oder die direkte Ansprache
durch den geschäftstüchtigen Besitzer weisen auf die Unterkunft hin.
Einige wenige Etappen verlaufen sehr abgeschieden. Dann gehören zumindest Schlafsack und Isomatte, besser noch ein Zelt mit in den Rucksack. Wer
gerne draußen schläft und Unabhängigkeit schätzt, wird die Wanderung ohnehin als Zelttour planen. Schöne Plätze zum Campieren - oftmals in der Nähe
von Quellen oder Zisternen - findet man in regelmäßigen Abständen längs des Wegs. Und auch hier gilt türkische Gelassenheit: wildes Campieren ist
zwar offiziell verboten, wird aber fast überall toleriert.
Aktualität der Wegbeschreibungen
Die Abschnitte 1 bis 13 sind auf dem Stand von April 2013. Hier hat sich in den vergangen Jahren teilweise einiges verändert. Die anderen
Wegbeschreibungen werden laufend aktualisiert. Eine große Bitte: es wäre schön, wenn ihr euch nach der Wanderung mit aktuellen Infos, Ergänzungen,
Korrekturen etc. per Mail bei mir meldet.
Der lykische Pfad - eine der weltweit schönsten Trekkingtouren