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Tag 5: Tjakkikjaure - Oberlauf Vindelälven
Am frühen Morgen spitze ich noch etwas verschlafen aus dem Zelt. Wieder lacht die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Dazu absolute Windstille. Der See, ein blanker Spiegel, eingefasst von grausteinigen Bergrücken. Blitzschnell schlüpfe ich aus dem Schlafsack. Es drängt mich hinaus ins Freie. Es gibt die übliche Schüssel Müsli, dazu eine riesige Tasse Fertigkaffee. Neugierig studiere ich die schwedische Karte. Auf weglosem Terrain geht es heute zum Oberlauf des Vindelälven. Besonders gespannt bin ich auf die Flussquerung am Savesjaure. Bedrohlich breit wirkt das Gewässer auf dem Papier. Eine Stunde später ziehe ich am Ostufer des Tjakkikjaure entlang. Die Gipfel des gegenüber liegenden Jallekjakka betrachten sich auf der glatten Oberfläche des klaren Sees. Ich komme im ebenen Terrain mühelos voran. Keine sumpfigen Stellen, keine Büsche. Meine Bedenken ob der Querung des Flusses verfliegen. Nicht einmal die Schuhe muss ich ausziehen. Das Wasser fließt in einem dünnen Rinnsaal kaum eine handbreit hoch. Rasch bin ich auf der anderen Seite und entdecke dort Pfadspuren, die sich aber bald im Heidekraut verlieren. Instinktiv suchen meine Augen das Gelände nach dem bestmöglichen Weg ab. Morast, Gestrüpp, vom Frost aufgeworfener holpriger Boden, solche Stelllen gilt es zu umgehen. Der Aufstieg zum Pass am Uraktaji ist ein Kinderspiel. In der Ferne schimmern die gletscherbedeckten Berge des norwegischen Saltjells herüber. Ich bin begeistert. Das Wetter bleibt schön und in der Mittagssonne klettert das Quecksilber auf warme 22 Grad. Weiter unten treffe ich wieder auf den Vindelälven. Der Gebirgsbach hat sich hier ein canyonartiges Bett in die Landschaft gegraben. Etwas oberhalb laufe ich schräg am Hang entlang talwärts. Dort wo der Vindelälven nach Westen abknickt, finde ich direkt am Ufer wunderbar gelegene Plätze zum Campieren. Bereits um vier Uhr nachmittags schlage ich mein Zelt auf, nehme ein ausgiebiges Bad im Fluss, mache mir einen Kaffee und streife in der Gegend umher. Im Osten über den Bergen des Sarvestjakka schießen blaugraue Gewitterwolken in den Himmel. Und kommen zu meiner Erleicherung nicht näher. Lange sitze ich am Abend vor dem Zelt, beobachte fasziniert das Farbenspiel der Wolken im Licht der untergehenden Sonne. Wie sich der Himmel von Bleigrau zu Purpurn wandelt, dann von einem flammenden Rot überzogen wird und schließlich ganz allmählich in der aufziehenden Nachtschwärze verblasst.
Am Oberlauf des Vindelälven steht eine traditionelle Samenkote, in der man bei schlechtem Wetter Unterschlupf findet Zeltplatz im Oberlauf des Vindelälven Kurz vor Sonnenunergang präsentiert sich der Himmel in einem prächtigen Farbenkleid