Naturreservat Vindelfällen
Vindelfjällen ist mit einer Fläche von 5500 qkm das größte
schwedische Naturreservat und somit größer als die Nationalparks
Padjelanta, Sarek und Stora Sjöfallet. Im Jahr 1988 kamen weitere
Flächen hinzu, die insbesondere für größere Raubtiere, wie Bären und
Vielfraß sowie Greifvögel von Bedeutung sind. Die Waldgrenze variiert
zwischen 650 und 800 m Höhe. In den Tälern findet man Nadelwälder,
die in den Höhen allmählich vom Fjellbirkenwald abgelöst werden.
Oberhalb der Waldgrenze erstrecken sich weitläufige Bergheiden.
Der westlich des Sees Tärnasjön gelegene Norra Sytertoppen ist mit
1767 m der höchste Gipfel des Naturreservates. Hier gibt es auch
heute noch einige Gletscher. Der Tärnasjön ist der interessanteste
See. Im südlichen Teil befindet sich ein Binnenschärengebiet mit
zahlreichen Inseln in Form lang gestreckter Moränenrücken.
Die Pflanzenwelt wartet mit einer großen Vielfalt auf. Über 430 Arten
höherer Pflanzen konnte man hier nachweisen. Grundlage sind
kalkreiche Gesteine, insbesondere im westlichen Teil des Gebiets. So
findet man Orchideen, wie Händelwurz, Weißzüngel, Grüne
Hohlzunge oder Zwergorchis. Außerdem findet man weitere
Fjellpflanzen, wie Silberwurz, Leimkraut, Alpenhelm und Herzblatt.
Die Tierwelt hat eine große Auswahl an verschiedensten Biotopen. 230 Arten verschiedener Vögel sind hier vertreten, 100 davon brüten
regelmäßig in dem Schutzgebiet. Es dominieren Enten- und Watvögel, wie Pfeifente, Trauer- und Samente und Gänsesänger. An wenigen
Plätzen kommt auch die seltene Doppelschnepfe vor. In den höher gelegenen Fjellgebieten ist der Monell- und Goldregenpfeifer beheimatet.
An kleineren Seen kreiseln die schönen Odinshühnchen. An Greifvögeln kann man den Steinadler, Gerfalken und mit etwas Glück auch
Schneeeulen beobachten. Die drei großen Raubtiere Bär, Vielfraß und Luchs haben im Reservat gesicherte Bestände. Im Sommer trifft man
im ganzen Fjellgebiet Rentiere an.
Das Gebiet ist von zahlreichen markierten Wanderwegen durchzogen. Besonders
beliebt ist der Abschnitt zwischen Ammarnäs und Hemavan, der auch den
südlichsten Abschnitt des nördlichen Kungsleden markiert. Hier finden sich
zahlreiche bewirtschaftete Hütten in einem Abstand von maximal 20 km.
Außerdem gibt es einige Koien, die man als Notunterkunft bei schlechtem Wetter
nutzen kann.
Der Abschnitt von Vuoggatjalme bis Ammarnäs verläuft außerhalb des
Kungsleden, teilweise im weglosen Terrain. Hier erleichtert ein GPS-Gerät die
Orientierung. Diese Etappe ist kaum frequentiert. Erst nach 7 Tagen begegnete
ich bei der Hütte in Vitnjul den ersten (deutschen) Wanderern.
Ich habe die Route so gewählt, dass man nicht die gesamte Verpflegung
mitschleppen muss. Nach der ersten Hälfte kann man sich in der Feriensiedlung
Ammarnäs mit Lebensmitteln versorgen. Auf dem Kungsleden-Abschnitt bieten
auch die Hütten eine begrenzte Auswahl an Lebensmitteln (siehe Karte).