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Klima und Reisezeit

Auf Grund der höchst unterschiedlichen Klimazonen, in denen der St. Paul Trail verläuft - nahe der Küste bei Perge und Aspendos bis hin zu Hochgebirge im Landesinneren - muss man sich insbesondere im Frühjahr (März und April) auf sehr unterschiedliche Wetterverhältnisse einstellen. In Küstennähe, also bis in die Gegenden von Sütçüler und Çaltepe - herrscht eher Mittelmeerklima vor. Die Winter sind von November bis März sind kühl-feucht, die Sommer ab Mitte Mai trocken-heiß. Hier findet man von Mitte März bis Anfang Mai optimale Bedingungen. Dann sind die Temperaturen nicht zu hoch und die Wetterlage stabil. Die Natur steht in vollen Blüte und an Zisternen und Quellen findet man ausreichend Wasser. Ganz anders im Landesinneren: hier herrscht insbesondere in den Frühjahrsmonaten März und April meist sehr unbeständiges Wetter. Nicht zu vergessen, dass die Höhe auf der Wanderung nach Norden beständig zunimmt. Ab Adada bewegt man sich überwiegend auf einer Höhe von über 1.000 Meter. Dies hat natürlich auf Temperatur und Niederschlag erhebliche Auswirkungen. Bei meiner Wanderung im April 2011 waren von 20 Wandertagen lediglich zwei absolut regenfrei. Bis zum frühen Nachmittag war es meist sonnig, dann verdichteten sich die Wolken und sorgten für heftige und teils auch gewittrige Regengüsse. Die Temperatur blieb mit maximal 15 Grad im Bergland relativ kühl. Zudem war eine Passage über die Davraz Skilodge auf Grund des noch verschneiten Passes unmöglich. Mitte April kam es dann noch zu einem Wintereinbruch mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, Sturm und Schnee bis 1.800 Meter. Möchte man den kompletten St. Paul Trail begehen, ist die optimale Startzeit Ende April bis Anfang Mai. Dann hat man in der Küstenregion meist angenehme Temperaturen und stabiles Wetter. Erreicht man Mitte Mai das Landesinnere, ist das Wetter tendenziell beständig mit Temperaturen von 20 bis 25 Grad. Nicht zu vergessen, dass die Vegetation in den Gebirgsregionen erst Mitte Mai richtig zur Blüte kommt. Wer zusätzliche Gipfelbesteigungen einplant: hier ist bis in den Juli hinein mit Schnee zu rechnen. An Regentagen sollte man besser eine Pause einlegen. Das hat weniger etwas mit Schönwetterwandern zu tun. Auf regennassen Forst- und Feldwegen gerät die Tour schnell zu einer Schlammschlacht gigantischen Ausmaßes. Das Gehen wird schon nach wenigen Schritten zur Qual denn schwer setzt sich zentimerterdick hartnäckig Schlamm an den Schuhen (und sonstwo) fest. Besser abwarten bis die Sonne den Weg wieder weitestgehend abgetrocknet hat (was sehr schnell geht). Im Herbst herrscht oft  bis Ende Oktober schönes Hochdruckwetter. Die Temperaturen sind angenehm und die Hochlagen schneefrei. Man sollte sich aber immer auf rasche Wetterwechsel, begleitet von schweren Gewittern, einstellen. Im Hochland sollte man sich ab Oktober schon wieder auf etwas kühlere Witterung einstellen.

Verpflegung und Trinkwasser

Die meisten Ortschaften verfügen über eine lokale Einkaufsmöglichkeit. Keinesfalls muss man die Verpflegung für die gesamte Tour mitschleppen. In meiner Wegbeschreibung sind die entsprechenden Läden aufgeführt. Allerdings ist zu beachten, dass die Geschäfte in den Dörfern nur ein sehr begrenztes Sortiment vorhalten. Da wird es sogar schwierig an Brot und Käse zu kommen, weil diese in Eigenproduktion hergestellt werden. Da hilft es sich direkt an die Bevölkerung zu wenden. Nudeln, Bulgur und Reis erhält man aber stets auch in kleinen Läden. Gefriergetrockneten Kartoffelbrei sucht man vergeblich. Bei Trockensoßen wird die Sache schwierig. Tütensuppen finden sich zumeist in einer sehr begrenzten Auswahl. Eine Art Müsli (Schokoflocken) habe ich nur in Egirdir im Giris in der Innenstadt gefunden. Die Läden am Dorf haben oftmals nur sporadisch geöffnet. Zumeist ist der Besitzer aber in der Nähe und schließt gerne auf. Ist niemand zugegen sucht man nach einem Klingelknopf am Haus. Irgendwie funktioniert der Einkauf immer (auch am Sonntag). Die Versorgung mit Trinkwasser hat beim Wandern höchste Priorität. Den Wasservorrat kann man auf nahezu allen Abschnitten auffüllen. Allerdings können auch weitere Wegstrecken zwischen brauchbaren Wasserquellen liegen. Also nie zu knapp kalkulieren ... Fast jedes kleine Dorf verfügt über einen Brunnen. Diese sind für gewöhnlich sauber und das Wasser sofort trinkbar. Vorsichtshalber sollte man, insbesondere im Sommer und Herbst, Reinigungstabletten mitführen. Zisternen gehören nicht zu den zuverlässigsten Wasserspendern. Viele trocknen bereits im Frühjahr aus. Das Wasser kann zudem verschmutzt sein. Bei Schwebeteilchen im Wasser nützt auch Certisil nichts. Da kann nur ein Filter Abhilfe verschaffen. Ein solcher, wie z.B. der Katadyn Hiker, wiegt nicht mehr als 350 Gramm. Ich empfehle unbedingt die Mitnahme eines Filters, da man vielerorts auf die Versorgung durch Zisternen und Flüssen angewiesen ist. Meistens findet man an den Zisternen einen Eimer mit Seil vor. Darauf sollte man sich aber nicht verlassen. Also immer eine langes (mindestens 6 m) dünnes Seil mitführen, an dem man einen Becher/Topf/Wassersack zum Schöpfen hinablassen kann. Kleinere Bäche führen zumeist Wasser von guter Qualität. Ist man sich über deren Ursprung nicht sicher empfiehlt sich eine Reinigung mittels Tabletten. Wasser aus dem Hahn sollte man nicht trinken oder sich damit die Zähne putzen. Die Leitungssysteme sind vielerorts in einem schlechten Zustand.

Nord-Süd oder Süd-Nord?

Fast alle Wanderer gehen den St Paul Trail von Süd nach Nord. Kein Wunder. Denn die Markierung sieht im Wesentlichen diese Laufrichtung vor, auch wenn versucht wurde, diese in beide Richtungen durchgängig zu halten. Allerdings darf man sich auf den meisten Etappen nicht auf eine durchgängige Markierung verlassen. Deshalb empfiehlt es sich unbedingt, ein GPS-Gerät, vorbereitet mit den entsprechenden Wegpunkten, mitzuführen.

Geld

Geldautomaten findet man bei der Ankunft am Flughafen in Antalya. Die Städte Sütçüler, Egirdir und Yalvaç verfügen ebenfalls über Automaten. Zahlungsmittel ist die Türkische Lira. Seine Zimmer- oder Taxirechnung kann man auch in Euro begleichen. Die Zahlung per Kredit- oder EC-Karte ist unüblich.

Hunde

Mit Sicherheit macht man die Bekanntschaft von Hunden während der Wanderung. Besonders vorsichtig sollte man in der Nähe von abgelegenen Häusern und Schafherden sein. Hier trifft man auf große Hirtenhunde, die einen zähnefletschend und bellend empfangen. Das sieht bedrohlicher aus als es wirklich ist. Trotzdem sollte man einen Bogen um Fiffi und Hasso machen. An den Häusern sind die Hunde meistens angekettet. Laufen sie frei herum und rücken einem zu sehr auf den Pelz, genügt es einen Stein aufzuheben und eine Wurfbewegung anzudeuten. Anscheinend sind die meisten Hunde diesbezüglich negativ geprägt und treten sofort den Rückzug an. Trifft man auf von Hunden bewachte Herden, wartet man bis diese vorbeigezogen sind. Keinesfalls darf man einfach durch die Herde laufen. Alleine als Frau unterwegs Ich bekommen immer wieder Anfragen von allein wandernden Frauen zur Sicherheit. Ich habe bislang nur positives feed-back bekommen. Die Türken auf dem Land sind freundlich, zwar neugierig aber doch auch wieder zurückhaltend und niemals aufdringlich.
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