Asardibi, so heißt der schmale etwa 1 km breite Landstreifen, der die Nord- von der Südküste trennt. Die Asphaltstraße fällt von der Zisterne steil dorthin
ab und verläuft weiter über eine staubige Ebene in Richtung des kleinen Jachthafens Serğe Lımanı. Am Ende der Ebene – bevor es zum Hafen hinunter
geht - zweigt der Karische Weg rechts von der Straße ab und steigt - links eines Tals – in SW Richtung den Hang hinauf. Leider wurde der Wegweiser, der
den Abzweig von der Straße anzeigt, abmontiert (es stand nur noch die eiserne Stange) und auch Markierungen sind auf den ersten Blick nicht
auszumachen.
Eine Stunde später passiert man eine zur Rechten liegende kleine Zisterne. Auf den nahen Wiesen kann man zelten. Nach der Zisterne nicht dem mit
einem Pfeil markierten Pfad rechts in ein kleines Tal folgen, sondern die Weidefläche bei einem großen Baum, links der Mauer, nach halb links queren.
Bevor der Pfad zum kleinen Yachthafen von Loryma abfällt, hat man eine fantastische Aussicht auf die Bucht und die antike Festung. Der deutlich
erkennbare Weg windet sich hinunter zum Meer, erreicht dort ein Restaurant und führt etwas oberhalb der Küstenlinie um die Bucht herum. Etwa 150 m
vor dem Sultan Restaurant (Bootssteg und Strand) wendet man sich - an einigen im Verfall begriffenen kleineren Gebäuden - rechts landeinwärts.
Markierungen habe ich hier keine entdeckt.
Wer die antike Festung besichtigen möchte - diese liegt abseits des Karischen Wegverlaufs - folgt dem mit X markierten Pfad hinter dem Sultan
Restaurant über eine kleine felsige Anhöhe. Gut eine halbe Stunde läuft man bis dorthin.
Ich habe zwar innerhalb der Festungsmauern auf einer winzigen ebenen Fläche mein Zelt aufgeschlagen, doch wirklich attraktive Campierplätze hat die
Bucht von Loryma nicht zu bieten. Die im Wanderführer erwähnten Brunnen und Zisternen habe ich nirgendwo entdeckt. In Loryma gibt es drei kleine
Restaurants, die Ende April/Anfang Mai öffnen. Deren Besitzer trifft man aber auch außerhalb der Saison dort an. Wasser habe ich in dem Restaurant
unterhalb der Festung für viel Geld (5 Liter für 10 EUR) gekauft. Vielleicht ist es im Sultan Restaurant günstiger zu haben.
Man quert eine Ebene, an dessen linkem Ende ein Pfad hinauf zu einem Sattel mit der Ruine eines kleinen antiken Gebäudes führt. Von hier könnte man
zu einer nahgelegenen (300 m) kleinen Bucht absteigen (siehe Bildergalerie) und dort sein Zelt aufschlagen (Wasser mitnehmen!).
Vom Sattel steigt der Pfad rechts in nördlicher Richtung den Hang hinauf, wendet sich gen Westen und passiert bei 160 Hm ein Steinhaus. Etwa 50 m
hinter dem Gebäude entspringt rechts des Wegs in den Felsen eine kleine Quelle. Hier sollte man seinen Wasservorrat aufstocken, da die nächste
zuverlässige Quelle erst am Ende der Tour erreicht wird.
Der Pfad verläuft auf gleicher Höhe und passiert nach einem Kilometer einen Wegweiser in einem kleinen Olivenhain. Hier zweigt rechts hangaufwärts der
Rückweg nach Asardibi über eine antike Quelle ab. Nach einer halben Stunde erreicht man die verlassenen Häuser der Geisterstadt Karamaka, deren
griechisch stämmigen Einwohner nach dem türkischen Unabhängigkeitskrieg von 1919 bis 1922 zurück auf die griechischen Inseln gehen mussten.
Kurz vor Karamaka biegt der Pfad nach links Richtung NW ab und führt bald durch stachliges knöchelhohes Macchiagestrüpp den Hang hinunter. Die teils
verblassten Markierungen sind mitunter nur schwer in den Sträuchern zu entdecken. Wird hier nicht bald nachmarkiert, ist der Wegverlauf nur mehr mit
GPS sicher auffindbar.
Man passiert die beeindruckende Kirchenruine der Heiligen Maria, wo sich der Weg nach NO wendet und zum Meer hinunter führt. Der im Wanderführer
als magisch beschriebene Campierplatz mit Quelle entpuppt sich (Ende März) als völlig ausgetrocknetes kleines Becken in staubig, felsiger Umgebung.
Besagte Quelle dürfte wohl nur nach ergiebigem Regen für einige Tage Wasser führen.
Der kleine Kiesstrand ist eine einzige Müllhalde aus diversen Plastikgegenständen. Das felsige, mit Büschen durchsetzte Terrain eignet sich kaum zum
Zelten. Vielleicht lohnt es sich, 300 m weiter zur nächsten Bucht zu laufen. Hier steht ein kleines Häuschen. Möglicherweise gibt es dort eine zuverlässige
Quelle und bessere Möglichkeiten zur Nächtigung?
Vom Strand steigt der Pfad in Richtung SO den Hang hinauf. An einer kleinen Kirchenruine wendet man sich nach rechts und erreicht, in südliche Richtung
weiter aufwärts, die ersten Gebäude von Karamaka. Die Markierung verliert sich zwischen den Häusern. Die Richtung beibehaltend, stößt man oben bei
160 Hm wieder auf den von Loryma herführenden Pfad, dem man bis zum Wegweiser im Olivenhain folgt.
Hier zweigt man in Richtung Asardibi links den Hang hinauf ab (das Schild nach Asardibi zeigt eventuell fälschlich geradeaus). Der Pfad ist ordentlich
markiert und gut auszumachen. Nach 50 Minuten erreicht man eine beeindruckende und völlig intakte antike Quelle, die Teil einer antiken Siedlung war. In
der Umgebung kann man bei genauem Hinsehen, in den Büschen versteckt, die Ruinen diverser hellenistischer Bauten entdecken.
Eine gute und ebene Zeltgelegenheit findet sich unter einem großen Baum, abseits des originären Wegverlaufs, indem man dem Pfad an der Quelle etwa
250 m geradeaus folgt.
Etappe 4: Asardibi - Antike Quelle